Der neue Sinnesgarten im Innenhof der Tagespflege am Spital macht spontan gute Laune. Mit seinen üppig in Hochbeeten und einem begehbaren Zierbeet wuchernden und blühenden Kräutern, Gemüsepflanzen und Blumen, den einladenden Sitzgelegenheiten unter der Markise, dem leise plätschernden Brunnen und den freundlich-hellen, leicht in der Sonne glitzernden Bodenplatten verströmt er mediterranen Charme und lädt zum Verweilen ein.
"Bis vor kurzem dominierten hier dunkelgraue, bemooste Steinplatten und Efeuranken", berichtete die stellvertretende Geschäftsführerin der Allgäu Pflege, Verena Fleischer, anlässlich der Einweihung. Sie initiierte den neuen Sinnesgarten. Dieser schließt direkt an den Aufenthaltsraum der Tagespflege an. Bei dem mit rund 33.000 Euro zu Buche schlagenden Projekt konnte die Allgäu Pflege auf eine Förderung seitens der Regierung von Schwaben in Höhe von 90 Prozent zurückgreifen.
"Wir haben uns bei der Umsetzung am Bedarf der Gäste orientiert", betonte Verena Fleischer. "So sind beispielsweise die Hochbeete in idealer Höhe für Rollstuhlfahrer." Der ganze Garten biete ihnen Möglichkeiten für sinnliche Erfahrungen - Hören, Sehen, Riechen, Schmecken. Landrat Anton Klotz lobte, dieser "behütete Bereich" sei "eine ganz wertvolle Ergänzung zur Tagespflege-Einrichtung. Die meisten Menschen, die hier betreut werden, leiden an Demenzerkrankungen. Sie interessieren sich häufig für die Dinge, die mit ihrer eigenen Biografie und ihren Erinnerungen zusammenhängen", wie etwa das Plätschern eines Brunnens, der Duft verschiedener Kräuter oder das Beerenpflücken.
Das Pflegepersonal integriert den Garten in den Tagesablauf der Tagesgäste: Eine Woche steht im Zeichen der Gartenpflege, in einer anderen wird geerntet, dann werden Tees und Salate aus dem Ertrag zubereitet. Ansonsten wird hier zusammengesessen, gespielt und geredet. "Die Gäste haben den Garten sofort sehr gut angenommen", freute sich Verena Fleischer. "Bemerkenswert ist, dass sich die Tendenz Wegzulaufen seit der Eröffnung sehr deutlich verringert hat." Bürgermeister Christian Wilhelm zeigte sich beeindruckt, "dass mitten in der Stadt aus einer kleinen, renovierungsbedürftiger Terrasse ein solches Kleinod entstanden ist." Sein augenzwinkernder Wunsch für die nächste Zeit war indes ein ganz pragmatischer: "Ich wünsche Euch wenige Schnecken"!